How to „One Pager“

Das Instrument, um Stakeholdern deine Geschäftsidee in einem knappen und übersichtlichen Format darzustellen
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Was ist der Mehrwert?

Anders als bei einem Pitch Deck oder kompletten Businessplan haben potenzielle Investor*innen und Partner*innen die Möglichkeit, die Geschäftsidee gebündelt auf einer Seite zu erfassen. Da eine Seite schnell gefüllt ist, solltest du dich auf die wichtigsten Elemente und Aussagen zu deinem Vorhaben fokussieren. Das ist leichter gesagt als getan! Lass uns gemeinsam schauen, was in einen One Pager gehört.

1. Wertangebot

Das Wertangebot ist eine prägnante Zusammenfassung deiner Geschäftsidee. Du beschreibst, welchen Nutzen du deinen Kund*innen bietest und welche bestehenden Kund*innen-Probleme du löst. Versuche, das Wertangebot so kurz wie möglich zu halten und ggf. sogar in nur einem Satz zusammenzufassen. 

Der klassische Aufbau eines Wertangebots sieht wie folgt aus: „Unser Produkt oder Dienstleistung hilft Kundensegment die XY wollen durch A und B.“, wobei die unterstrichenen Wörter und Buchstaben durch deine Produktidee angepasst werden. 

2. Beschreibung deines Produkts oder deiner Dienstleistung

Das Wertangebot hat den Einstieg in die Beschreibung deines Produkts oder deiner Dienstleistung geebnet. Nun geht es darum, genauer zu erklären, welche Produktidee du verfolgst. Versuche hierbei die Beschreibung des Produkts und den Nutzen für die Kund*innen immer parallel zu denken. Eine einfache Möglichkeit ist, mit der Darstellung des Status Quo zur starten. Hier beschreibst du, wie die Welt ohne dein Produkt aussieht, welche Bedarfe unbefriedigt und Probleme ungelöst bleiben. Ausgehend von dem Status Quo kannst du dann beschreiben, wie dein Produkt die bestehenden Probleme löst.

3. Aktueller Stand

Nachdem du deine Produktidee beschrieben hast, erläutere was der aktuelle Stand in der Umsetzung dieser ist. Gibt es ggf. schon einen Prototypen? Hast du bereits mit potenziellen Kund*innen gesprochen und erstes Feedback sammeln können? Auch wenn du vielleicht ein ähnliches Produkt bereits gelauncht und getestet hast, kannst du dies an dieser Stelle mit einfließen lassen. Die Validierung der Produktidee durch Kund*innen-Feedback ist ein zentraler Bestandteil des Proof of Concept. 

4. Alleinstellungsmerkmal und Innovation

Wenn du dein Produkt oder deine Dienstleistung beschrieben hast, solltest du anschließend darauf eingehen, inwiefern sich dieses von bereits bestehenden Lösungen abgrenzt. Für die Erläuterung des Alleinstellungsmerkmals kann zum Beispiel die Darstellung der Technologie genutzt werden. Hierbei lohnt sich auch ein Blick auf die Konkurrenz zu werfen, welche Produkte diese anbietet und wie sich dein Produkt hiervon unterscheidet.

5. Marktsituation

Der erste Schritt zur Betrachtung der Konkurrenz ist bereits getan, nun gilt es dies noch mit ein paar Zahlen zu unterfüttern. Wie viel Umsatz machten deine Konkurrent*innen in den vergangenen Jahren mit ähnlichen Produkten? Welche und wie viele Kund*innen kannst du mit deinem Produkt oder deiner Dienstleistung erreichen? Hast du vielleicht schon eine Analyse zum Markt durchgeführt und kannst grob einschätzen, wie dieser aussieht und wie groß er ist?

6. Geschäftsmodell

In dem One Pager solltest du auch erläutern, wie du mit deiner Produktidee Umsätze generieren möchtest. Wenn du schon eine ungefähre Preisvorstellung von deinem Produkt hast, kannst du sie an dieser Stelle einfließen lassen. Erläutere auch, wie dein Produkt zu den Kund*innen kommen soll. Welche Vertriebswege möchtest du nutzen? Wofür sollen deine Kund*innen wie viel zahlen?

7. Team

Nicht nur die Produktidee ist wichtig, sondern auch die Köpfe, die diese umsetzen möchten. Nutze den One Pager auch, um die einzelnen Teammitglieder vorzustellen. Beschreibe jedes Teammitglied mit 2-3 Sätzen und fokussiere dich hierbei auf die Kompetenzen, die für die Realisierung der Produktidee entscheidend sind. Hast du relevante Berufserfahrung? Treibt dich eine persönliche Leidenschaft für die Produktidee an? Hast du ein Studium, dessen Inhalte du in die Umsetzung der Unternehmensgründung mit einfließen lassen kannst, absolviert?

Los geht's! Jetzt bist du dran!

Die einzelnen Abschnitte können in ihrer Reihenfolge auch variiert werden. Wichtiger als die Reihenfolge ist vor allem, dass du die Kernaussagen zu deinem Produkt oder deiner Dienstleistung übersichtlich und verständlich darstellst. Lass den One Pager immer auch von externen Personen gegenlesen. Denn da du selbst mitten in deiner Produktidee drinsteckst, kann für dich eine Übersicht vollkommen nachvollziehbar und verständlich sein, bei der außenstehende Personen nur die Hälfte verstehen. 

Gerne kannst du dich hierfür auch bei den Startup Guides melden, die dir Feedback zu deinem One Pager geben.

 

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Quellen:

Osterwalder, A., Pigneur, Y., Bernada, G., Smith, A. (2014): Value Proposition Design. How to create products and services customers want. John Wiley & Sons Inc., New Jersey. S. 36ff & 82f.

Rust, Kaego Ogbechie (2019): How to Write a One Pager. Veröffentlicht via: https://www.linkedin.com/pulse/how-write-one-pager-kaego-ogbechie-rust/; zuletzt abgerufen am 07.01.2021

 

Bildmaterial: Unsplash

 Text: Josephine Jung