Ein Raum für Kollaboration und Innovation

Wir zeigen dir, wie unser Opp:Lab aufgebaut ist.

Wir sind der festen Meinung, dass Räume kreatives Denken und innovative Ideen fördern. Vor diesem Hintergrund ist bereits 2014 unser Makerspace, das ViNN:Lab, an der TH Wildau entstanden – als Ort für kreatives Arbeiten mit innovativen Technologien. Schon damals hat uns das Konzept als solches sowie die Verknappung der Komplexität von Wirkungseffekten von Räumen auf Kreativitäts- und Innovationsprozesse mit der Formulierung des Konzeptnamens „Enabling Spaces“ (Peschl/Fundneider 2014) begeistert: Orte, die „ermöglichen“. Auch unser startINN-Gründungskonzept baut auf diesem Ansatz, denn unsere Labs und Aktivitäten verfolgen das übergeordnete Ziel, Kollaboration, Kreativität und Innovationen zu ermöglichen und Menschen zu befähigen – eben zu „enable-n“.

 

Wie genau unser größtes und wohl am stärksten auf Zusammenarbeit fokussierte Lab, unser Opportunity:Lab (kurz Opp:Lab), als „Enabler“ für Ideen gestaltet ist, erfährst du in diesem Blogbeitrag.

Wirkung von Elementen im Raum

Eine Vielzahl von Forschungsergebnissen aus unterschiedlichen Wissenschaftsbereichen zeigen, wie Orte/Räumlichkeiten (sowohl physisch als auch virtuell) unser Denken, Wahrnehmen, Fühlen und Handeln beeinflussen können. Dabei spielen unterschiedliche Elemente eines Raums eine wichtige Rolle – einzeln oder im Zusammenspiel miteinander. Dieses Wissen um die Wirkung von Raumelementen und -strukturen findet aufgrund von Effekten der Globalisierung und Digitalisierung auch zunehmend Eingang in die Gestaltung neuer Arbeitswelten und -formen (#NewWork); und wiederum ermöglichen Forschungsergebnisse zu diesen neuen Arbeitswelten und -formen präzisere Aussagen dazu, wie Räume gestaltet sein müssen, um die besten Voraussetzungen für effizientes, ergonomisches und kreatives (miteinander) Arbeiten zu schaffen.

Umsetzung im Opp:Lab

Unser Opp:Lab basiert und nutzt diese Erkenntnisse und ist als der Arbeits- und Sozialraum unseres 3-Ebenen/-Lab-Modells stark an Coworkingspace-Prinzipien ausgerichtet: Das Opp:Lab ermöglicht Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen und Zielsetzungen in einer offenen Raumstruktur flexibles Arbeiten – in fokussierter Einzel- oder Gruppenarbeit, zur Ideenfindung oder Geschäftsmodellentwicklung, für zwanglosen Austausch oder ungeplante Kollaborationen, Teammeetings, Networking oder zum Wissensaustausch. Da es uns ebenso ein Anliegen ist, den „Digital Gap“ (die digitale Kluft) zu verringern, befindet sich im Opp:Lab entsprechende Hard- und Software für zeitgemäßes, digitales und/oder hybrides (Zusammen-)Arbeiten, die ebenfalls von den Besucher*innen vor Ort flexibel genutzt werden können.

Unsere Ausstattung

Zonierungskonzept

In Zusammenarbeit mit dem Objekt- und Büroeinrichtungsunternehmen Algonet ist mit dem Opp:Lab ein 240 qm großes Ökosystem entstanden, das durch die geschickte Verbindung von „Räumen/Zonen“ und „Technologien“ die verschiedenen Phasen und Aktivitäten von Kreativitätsprozessen unterstützt. In einem „Zonierungskonzept“ wurden sowohl die (1) Spannungsfelder kreativen Arbeitens, wie bspw. der Wechsel zwischen multiperspektivischer Team- 

und reflektierter Einzelarbeit, (2) Technologien als auch (3) räumliche Eigenschaften, wie Privatsphäre, räumliche Nähe oder Körperhaltung für die Einzel- und Teamarbeit, sowie (4) Aspekte sozialer Beziehungen vereint. Unter Beachtung des Arbeitsschutzgesetzes sind so fünf zentrale „Zonen“/Bereiche entstanden, die unterschiedliche Arbeitsmodi im Opp:Lab zulassen und fließend ineinander übergehen:

„Fokus“ – Mit dem Ziel eines fest zugeordneten Bereichs für fokussiertes Arbeiten ist eine schallisolierte Raum-in-Raum-Lösung im Lab geschaffen worden. Sie ermöglicht die konzentrierte Einzelarbeit bzw. das Arbeiten „im Flow“ oder eben auch das ungestörte Telefonieren oder Teilnehmen an Webinaren/Videocalls.

„Projekt“ – Die drei verschiedenen Bereiche „Projekt“ zielen auf Austausch, Kollaboration und Brainstorming – je nach Schwerpunkt und Teamgröße können hier Meetings abgehalten, Ideen generiert oder Lösungen gemeinschaftlich erarbeitet werden. Projekt 3/Lounge bietet als Kombination aus Rückzug und Projekt somit auch die Möglichkeit der Erholung.

„Zusammenarbeit“ – Dieser Bereich fokussiert das Arbeiten im Team, wobei sowohl konzentrierte Einzelarbeit als auch kreatives Schaffen zu zweit (oder mehr) parallel möglich ist; so bietet die Struktur dieser Zone die Chance für kurze Gespräche, Austausche von Ideen/Lösungen und Iterationen.

„Netzwerk“ – Als offener und stark kommunikativer Bereich zielt „Netzwerk“ vor allem auf das Generieren und Teilen von Ideen und fördert spontane, ungeplante oder informelle Austausche. Zum Bereich „Netzwerk“ gehören auch „Empfang & Stauraum“ sowie das „Auditorium“. Letzteres ermöglicht zudem die Durchführung von geplanten oder ungeplanten Präsentationen, Events oder anderen wissensvermittelnden Formaten.

„Rückzug“ – Diese visuell abgetrennten Bereiche sollen Regeneration oder Entspannung ermöglichen sowie die Neusortierung zwischen aktiver Gruppenarbeit / Ideenfindung und reflektierter Einzelarbeit / das Reifen von Ideen unterstützen.

Akustik und Biophilie

Neben der Integration von akustischen Elementen aus absorbierenden Materialien zur Minderung der Lärmentwicklung und Steigerung der Privatsphäre zeichnet sich das Zonierungskonzept des Opp:Labs zudem durch ein biophiles Design aus. Biophilie umschreibt dabei die Neigung des Menschen, der Natur nahe zu sein. Im Zuge von New Work gewinnt biophiles Gestalten von Arbeitsplätzen zunehmend an Bedeutung; doch die Integration von Naturelementen in das Arbeitsumfeld ist nicht nur bloße Dekoration: Die regenerativen Eigenschaften von Pflanzen bzw. Naturelementen steigern nachweislich das Wohlbefinden, die Kreativität und Produktivität von Menschen in Büros bzw. an ihren Arbeitsplätzen (bspw. zeigte dies bereits eine Studie aus 2015: Human Spaces Report).

Wenn du dich einmal selbst überzeugen willst, wie das biophile Design und die unterschiedlichen „Zonen“ des Opp:Labs deine Art zu arbeiten und kreativ zu sein beeinflussen, dann nutze unsere „Walk In Days“: Ab 10.05.2022 steht dir das Opp:Lab im Rahmen der „Walk In Days“ immer dienstags und donnerstags von 10 bis 17 Uhr zur freien Nutzung zur Verfügung.

Quellen:

Literatur: Peschl/Fundneider (2014). Why Space Matters for Collaborative Innovation Networks: On Designing Enabling Spaces for Collaborative Knowledge Creation. International Journal of Organisational Design and Engineering, 3. Jg., Nr. 3-4, S. 358-391.

 

Bildmaterial: Algonet, Alexander Rentsch, Martina Konieczny, Marko Berndt